Wolfgang Benz Im Diskurs über die angebliche Überfremdung Deutschlands und die Gefahr, die durch „den Islam“ dem Abendland drohen soll, fließen zwei Ströme zusammen. Für den einen ist Thilo Sarrazins Pamphlet „Deutschland schafft sich ab“ repräsentativ als Gebräu aus sozialdarwinistischen, nationalistischen und rassistischen Ingredienzien. Der andere transportiert religiöse und kulturelle Ressentiments. In den säkularisierten Gesellschaften Europas ist das weder ein Signal der Wiederkehr von Religion in den Alltag der Menschen noch der oft beschworene „clash of civilizations“ als Kampf der Kulturen. Der religiöse Vorbehalt ist ein Relikt aus der Asservatenkammer. Als Argument der Ausgrenzung hat die Diskriminierung der Religion eine lange Tradition.
Laut Bundestagsdrucksache 18/7498 kam es am 07.11.2015 in Marl zu einer islamfeindlichen Straftat auf eine Moschee/ Religionsstätte. Der Fall wurde unter der Kategorie „Verwenden von Kennzeichen verfassungswiederiger Organisationen“ registriert. Der Angriff wurde dem Phänomenbereich „rechts“ zugeordnet.
Am 07.09.2017 wurde vor der Fatih Moschee in Helmstedt ein Schweinekopf mit einem daraufgezeichneten Hakenkreuz gefunden. Die Polizei konnte drei Tatverdächtige, Männer im Alter von 30 Jahren, ermitteln. Die Männer legten Anfang September den Schweinekopf mit Nazi-Symbolen vor der DITIB Moschee ab. Den Männern wurde Volksverhetzung, Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen und Beleidigung von Religionsgemeinschaften vorgeworfen. Bei den Vernehmungen der Beschuldigten wurden schließlich die Tathandlungen teilweise ausführlich beschrieben. Der Haupttäter war bei der Polizei bereits wegen Eigentums-, Raub- und Drogendelikten sowie wegen Körperverletzung bekannt. Quelle
Am 01.09.2017 wurde das Gebetsraum des Vereins Kurdischer Elternrat in Pforzheim verwüstet. Das Gebetsraum des Vereines wurde mit Eiern und Milch beworfen. Zudem wurden Kuranschriften aus der Vitrine entnommen, auf den Boden geworfen und ebenfalls mit Ei und Milch beworfen. Da die Moschee ihre Türen von Morgens bis Abends offen hat, ging die Polizei nicht von einem Einbruch aus. Sie ermittelte gegen Unbekannt wegen Sachbeschädigung. Quelle